Donnerstag, 9. Mai 2013

Zu viel Gefühl

Der Blogeintrag von Juliane hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Klar denkt man, man hat es Griff, es kann nichts passieren, nur ein bisschen spielen oder geniessen, etwas Abwechslung vom Alltag.

Nur holt einem dann ganz, ganz schnell die Realität wieder ein. Kurze Momente der Leichtigkeit, Freude, das Kribbeln auf der Haut und das warme Gefühl im Bauch und dann, aus dem Hinterhalt heraus, macht es bäämmm und alles ist weg.

Es fühlt sich an, wie in einem Sog, zuerst zieht es dich nach oben und du lächelst, strahlst Freude aus, willst die ganze Welt umarmen und wirst jäh gestoppt und der vorher so verlockende Sog zieht dich plötzlich nach unten.

Tja Dinge geschehen, muss wohl so sein, damit das Schiff wieder auf den richtigen Kurs kommt, weil die Gefahr für einen Crash wohl vorprogrammiert ist.

In meinem Fall war es der Konzertabend beim "Lieblingsmann" und der Crashtest seine Ehefrau. Ich habe sie zum Glück nicht persönlich kennengelernt, bin logischerweise ausgewichen. Nur was ich an diesem Abend gesehen und gehört habe von ihr, hat mich einfach nur angeekelt.

Sie war dermassen laut und peinlich, ich habe mich für sie fremdgeschämt. Ich konnte mich nicht mal daran erfreuen, dass sie so peinlich war. Was aber für mich noch schlimmer war, ER hat es ertragen,  musste er wohl um einen Konflikt mit ihr zu vermeiden.

Die Stimmung im Lokal war allgemein sehr gedrückt, es waren noch ein paar Kollegen von mir da und die haben nur den Kopf geschüttelt.

Was mich jedoch am meisten beschäftigt ist die Tatsache, dass die Frau mir den Spiegel vorgehalten hat, ich erkannte mich in ihrem Verhalten wieder. Es gab in der weiteren und näheren Vergangenheit Situationen, wo ich mich ähnlich auffällig aufgeführt habe. Verzweiflung, Aufmerksamkeit, die Herrin im Hause sein, oh ja, das kenne ich sehr gut von mir.

Gut die beiden haben an diesem Abend kein einziges Wort oder auch Berührung ausgetauscht. Und was nach Feierabend noch geschehen ist, weiss ich auch nicht, nach Konzertende bin ich gegangen.

Von da an war die Kommunikation zwischen uns unterbrochen, er hat wohl gespürt, dass ich nicht mehr empfänglich bin. Die Woche darauf haben wohl irgendwelche Vandalen eine Scheibe in seinem Lokal eingeschlagen. Er klang ziemlich frustriert und es hörte sich an, als ob er nicht mehr weitermachen will. Habe ihm dann eine PN geschrieben in der "euchform" ihr schafft das usw. Seine Antwort kam auch prompt und die lautete: Wenn etwas in die Brüche geht, ist das die Chance für Neues.

Wo er recht hat, für mich die Chance weiter zu gehen. Eine Erfahrung mehr, alles wieder auf Null. Schmerzlich und tröstlich zugleich.

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